Es ist kein Geheimnis mehr: Keine neue Kollektion, Kommunikationsprobleme, Entlassungen. Der Modemarke Wunderkind geht es derzeit nicht gut. Von 12 Millionen Jahresverlust ist nach Informationen des Tagesspiegels die Rede. Das Unternehmen wurde 1999 von Wolfgang Joop gegründet. Im Jahr 2004 wurde die Wunderkind-Debütkollektion auf dem internationalen Laufsteg in New York vorgestellt. Doch anstatt der Modewelt die neuen Kreationen zu präsentieren, hat das Modelabel Wunderkind in der letzten Zeit insbesondere durch seine interne Probleme Schlagzeilen gemacht. Die neue Kollektion wurde dieses Jahr gar nicht erst produziert, berichtet Spiegel Online.
Doch Wolfgang Joop will nicht aufgeben. Der Modeschöpfer, der mit dem Label JOOP! einen internationalen Bekanntheitsgrad erlangte und zu den erfolgreichsten Designern Deutschlands zählt, ist fest entschlossen, das angeschlagene Unternehmen zu retten. “Der einzige, der die Wunderkind-Formel kennt, bin ich. Ich habe sozusagen den Erfolgs-Chip für dieses Label im Kopf”, wird Joop von Spiegel Online zitiert. Die Internetzeitung Zeit Online berichtet, dass der Designer zwar die Marke immer noch zum Teil besitzt. Jedoch gehörten 65% der Marke den Wella-Erben Hans-Joachim und Gisa Sander. Inzwischen hat das Ehepaar ihren Anteil an den Finanzinvestor Clemens Vedder verkauft. Dennoch hat Joop ein Ass im Ärmel. Denn er verfügt über das Vorverkaufsrecht und will von diesem nun Gebrauch machen.
Derzeit führt Joop Verhandlungen mit den drei potenziellen Investoren. Einer von ihnen soll anschließend die 65% der Anteile erwerben und mit ins Boot beim Label Wunderkind einsteigen. Doch aktuell ziehen sich die Sturmwolken zusammen: Der Finanzinvestor Vedder, der zuvor die Anteile der Sanders übernahm, hat nun ein Ultimatumfax dem Designer zukommen lassen, berichtet der Tagesspiegel. Im Schreiben wurde Joop aufgefordert, den Kaufpreis für die 65% der Anteile bis zum 21. März an Vedder zu zahlen, ansonsten sei der Investor bereit die Firma auch ohne Joop zu leiten. Zwar ist der Designer nach Angaben vom Tagesspiegel zuversichtlich, dass er einen neuen Investor finden wird und die Anteile von Vedder abkaufen kann, doch das Resultat der Verhandlungen steht noch aus.