In der Kirche ist Ostern das wichtigste Fest im Jahr. Christen auf der ganzen Welt, egal ob katholische, protestantische, armenische, koptische oder griechisch-orthodoxe Christen, feiern die Auferstehung Jesu von den Toten, welche als Neubeginn eines neuen Lebens gesehen wird.
Die Annahme, das Ostern sich von dem Namen Ostara, der teutonischen Göttin der Morgenröte, ableite, ist nicht bewiesen. Die älteste Bezeichnung für Ostern “Eostro” geht auf das 8. Jahrhundert zurück und lässt sich mit “Morgenröte” übersetzen. Eostro leitet sich vom indogermanischen Wortstamm “ausos” ab, das im Griechischen zu “eos” – Sonne – und im Lateinischen zu “aurora” – Morgenröte – wurde.
Ostern ist ein beweglicher Feiertag und fällt zwischen dem 22. März und dem 25. April. Berechnet wird der Termin nach dem Mondkalender. Im Jahr 325 wurde das Osterfest vermutlich von Erzbischof Athanasius auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt. Danach richten sich auch alle anderen beweglichen christlichen Feiertage wie Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam. Die orthodoxen Kirchen feiern Ostern 13 Tage später und wird nach dem julianischen Kalender gefeiert.
Mit dem Aschermittwoch beginnt eine 40-tägige Fastenzeit, welche an die 40 Tage erinnert, die Jesus in der Wüste fastete und betete. Dies ist der Beginn des österlichen Festkreises. Es folgt der Palmsonntag, eine Woche vor Ostern, an dem die Christen den Einzug Jesu in Jerusalem feiern. Am Gründonnerstag feiern die Christen das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern und an Karfreitag wird an den Tod Jesu am Kreuz gedacht. Ostersonntag feiert man schließlich die Auferweckung Jesu von den Toten.
In deutschsprachigen Ländern und in den Niederlanden versteckt der “Osterhase” gekochte, bunt bemalte Hühnereier, welche von den Kindern gesucht werden. An frischen Zweigen in Blumenvasen und an Sträuchern schmückt man ausgeblasene und bemalte Ostereier. Für den Kaffee werden Kuchen in Form von Lamm oder Hasen gebacken.
In Österreich, Polen und Russland ist es Tradition, am Gründonnerstag oder am Karsamstag Speisen segen zu lassen. Hier nimmt man traditionelle Osterspeisen wie Osterschinken, Würste, Zunge, Meerrettich und Eier. In Polen nimmt man Speisen für das Frühstück und in Russland Kulitsch und Pascha.
In Griechenland wird eine Suppe aus den Innereiern des Lamms gegessen, das dann Ostersonntag am Spieß gegrillt wird. Am Abend werden Feuerwerke und Knallkörper gezündet.
In Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien besprängen Männer Frauen mit Wasser oder Parfüm. Es soll die Gesundheit und Schönheit der Frauen erhalten. Die Frauen schenken im Gegenzug dem Mann ein bunt bemaltes Ei oder einen kleinen Geldbetrag. In manchen Gegenden übergießen die Frauen den Mann mit kalten Wasser.
Besonders kunstvolle Eierbemalungen gibt es in der Ukraine, Tschechien, Slowakei und in Polen.
In Italien findet Karfreitag eine Prozession statt. Hier wird ein Kreuz durch die Straßen getragen. Am zweiten Feiertag wird die Auferstehung mit der Familie und Freunden mit einen Picknick gefeiert. Es gibt eine Art Gugelhupf mit gekochten Eiern, Spinat und der sogenannten „Ostertaube“.
Auch in Mexiko gibt es an Karfeitag stille Prozessionen. Dafür feiert man 2 Wochen eine Art Volksfest mit Musik und Tanz. Die Straßen sind mit Girlanden geschmückt.
Die Finnen schlagen Freunde und Bekannte leicht mit einer Birkenrute und Ostersonntag ziehen Kinder mit Trommeln und Tröten durch die Straßen, um die Trauerzeit zu beenden. Schwedische Frauen holen nachts heimlich Osterwasser von einer Quelle und besprenkeln damit ihren Liebsten. So erobern sie damit seine Liebe.
Die Engländer lassen Ostereier eine Straße hinunterrollen bis die Schale kaputt ist.
In der Liturgie der katholischen Kirche wird in der Osternacht ein kleines Feuer entfacht woran die zuvor geweihte Osterkerze entzündet wird. Es gibt auch Osterfeuer, welche über viele Wochen vor Ostern aufgeschichtet werden um dann am Karsamstag, mancherorts, vor allem in Westfalen/Lippe, auch erst am Abend des Ostersonntags entzündet werden. Im Sauerland werden sie oft sogar erst am Ostermontagabend abgebrannt. In manche Holzstapel steckt man eine Puppen, die Judas Ischariot darstellt.
Die Verbindung des Hasen mit dem österlichen Eierbrauch ist noch unklar, auch wenn die Fruchtbarkeit der Hasen für sich allein eine enge Verbindung zum Frühling hat. Bereits 1682 wird der Osterhase erwähnt. In Oberdeutschland, Pfalz, Elsass und Westfahlen gab es den ersten Brauch, dass hier der Osterhase die Eier im Garten versteckt, welche von den Kindern gesucht werden. Auch erzählt man den Kindern, dass der Osterhase die Eier bemalt. Jedoch gab es zu der Zeit auch noch andere Tierarten, die für das Färben und Verstecken der Eier zuständig waren. In Tirol legte lange Zeit die Osterhenne die Eier, in Schleswig-Holstein, Westfalen, Niedersachsen und Bayern kam der Fuchs oder der Osterhahn, in der Schweiz versteckte der Kuckuck die Eier und in Thüringen sogar der Storch. Erst ab dem 19. Jahrundert hat sich der Osterhase eindeutig durchgesetzt. Durch deutschspachige Auswanderer wurde der Osterhase auch außerhalb Europas verbreitet. Das Osterei ist ein gefärbtes oder bunt bemaltes und hartgekochtes Hühnerei. Woher die christliche Eiersitte stammt ist nicht bekannt. Erstmals im 13. Jahrhundert werden gefärbte Eier erwähnt. Der Brauch, verzierte Eier zu Ostern als Freundschafts- und Liebesgabe zu verschenken, wurde durch verschiedene Anlässe angeregt und gefördert. Dazu zählt auch die österliche Speisenweihe, wo um die Segnung von Eiern gebeten wurde.
Heute werden nicht mehr nur Schokolandenosterhasen oder Ostereier verschenkt. Neben einen Stoffosterhasen erhalten die Kinder auch mal ein Buch, ein neues Outfit und Spielzeug. Auch wenn bisher nur die Kinder Geschenke zu Oster bekommen haben, so freuen sich auch immer mehr die Erwachsenen über ein kleines Geschenk zu Ostern. Angefangen von einem schönen Blumenstrauß bis hin zu einer personalisiert Fußmatte — den Ideen sind da keine Grenzen gesetzt.
Auf die Größe kommte es nicht an. Den Frauen ist es nur wichtig, dass sich jemand Gedanken gemacht hat — und das zählt. Vielleicht reicht ja schon der schöne Osterblumenstrauß, aber natürlich kann man vielleicht ja mal die Vase für die Blumen schenken. Die muss nicht aus Glas sein und kann auch mal an der Türe hängen. Oder wie wäre es mal mit personalisierten Fotogeschenken oder einer Handtaschenlampe? Und wenn Sie nicht kochen können, verschenken Sie einen Städtegutschein mit einer Einladung zum Essen.
Auch die Männer freuen sich, wenn sie ein kleines Geschenk im Osterkörbchen finden. Das können selbst kreierte Pralinen sein oder ein Bierabo für 12 Monate. Für den Grillmeister gibt es ein Brandeisen zum Grillen mit 80 Buchstaben und für den Bulli-Fan den witzigen Kulturbeutel VW Bulli.
Zwar wird nicht so viel gekauft wie zum Weihnachtsfest, trotzdem geben die Deutschen immer mehr Geld für Ostergeschenke aus. Nach einer Umfrage im Jahr 2014 gaben 10% der der Deutschen für ihre Ostergeschenke weniger als 10 € aus, 25% machten zwischen 10 € und 20 € locker, 37% kauften Geschenke für 20 € bis 50 € und mehr als 50 € gaben 26% der Befragten aus.